Abstract
In dem bislang wenig beachteten Kodex Ms. lat. fol. 456 der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz zu Berlin fanden wir unter den vielen, zumeist anonym überlieferten Werken des 13. Jahrhunderts eine interessante Quaestio, die ein Problem aus dem Bereich der Metaphysik und Sprachlogik zum Gegenstand hat. Der Verfasser dieser Abhandlung, ein gewisser Magister Guillelmus Anglicus, dessen Name wir aus dem Kolophon erfahren, greift die, wie er selbst betont, zu seiner Zeit viel und kontrovers diskutierte Frage auf: Ist der Terminus «Mensch» einem einzigen Sinne nach unterschiedslos sowohl in bezug auf seine in Wirklichkeit seienden als auch nichtseienden Supposita?