Musik als Gestalt begrifflosen Erkenntnis

Filozofski Vestnik 20 (2) (1999)
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Abstract

Der Aufsatz versucht die Titelfrage von der phänomenologischen Seite, vom Standpunkt des “Musiksetzens” zu fassen. Es wird die These verfolgt, die Musik als eigenartige symbolische Struktur kann zwar als der Wortsprache ähnliches Zeichensystem interpretiert werden, doch ihre Essenz ist nicht wortsprachlicher Natur. Es geht um ein dynamisches System in dem “Ordnung” und “Unordnung” gekoppelt sind, und die Interaktion zwischen scheinbaren Systemdeterminiertheit und freien kompositorischen Wahl des nächsten Schrittes im System unvorhersehbar ist. Das musikalische Denken verflechtet polare Formen: analytische Diskursivität und auf das augenblicklich erkannte Ganze ausgerichtete Intuition. Auf der Spur vom Adorno, Dahlhaus, Eggebrecht und Faltin werden zwei wichtige Fragen der musikalischen Eigengesetzlichkeit und ihrer Sprachähnlichkeit behandelt: die Frage der Transformation der gegenständlichen in die ästhetische Erkenntnis und die Frage der Bedeutung ästhetisher Phänomene. Folglich sind die wichtigsten Unterschiede zwischen Musik und Wortsprache zusammengefaßt: Sprache vermittelt Begriffe, die Musik jedoch musikalische Gedanken; statt der diskursiven erfüllt sie vorrangig die ästhetische Funktion; syntaktisch generierte Bedeutungen sind in der Sprache semantisch fundiert, in der Musik werden Symbolketten musikalisch interpretiert und Syntax durch musikalische Logik fundiert. Als ästhetische Vermittlungsform ist also die Musik zwar eine Art Sprache und der Sprache ähnlich, aber gewiß eine eigenartige Sprachmodalität.

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The language of music.Deryck Cooke - 1959 - New York: Oxford University Press.

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