Abstract
Angesichts der wechselvollen Geschichte des Familien-Begriffs werfen Rawlsʼ einschlägige Überlegungen zu familialen Lebensformen im Wesentlichen drei Fragen auf: Erstens ist zu klären, was er überhaupt unter Familie versteht und welche Bedeutung er ihr für eine wohlgeordnete Gesellschaft zuschreibt. Zweitens ist angesichts verschiedener kritischer Anfragen an seine Überlegungen und Rawlsʼ Reaktionen hierauf zu überprüfen, ob in seinen maßgeblichen Publikationen von einer Kontinuität seiner Sicht der Familie auszugehen ist oder nicht. Drittens ist zu diskutieren, inwieweit seine einschlägigen, relativ abstrakten Äußerungen zur Familie den gegenwärtigen Herausforderungen familialer Lebensformen gerecht werden.