Abstract
In der Öffentlichkeit scheint Einigkeit darüber zu herrschen, dass es in Kindergärten an männlichen Erziehern mangelt. In der Diskussion um eine gezielte Erhöhung des Männeranteils in der frühkindlichen Bildung sind jedoch bei weitem nicht alle Argumente wissenschaftlich fundiert. Einige sind nicht nur unreflektiert, sondern entpuppen sich bei näherer Betrachtung als Vorurteile bzw. Geschlechtsstereotype. Häufig ist davon zu lesen, dass männliche Vorbilder und Bezugspersonen im familiären Umfeld von Kindern rar geworden sind. Dieser Mangel soll von Erziehern abgefedert werden. Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich aus geschlechtertheoretischer Perspektive mit der Frage, wodurch männliche Erzieher in Kindertagesstätten zu Vorbildern werden und wofür es diese braucht.