Abstract
In methodologischen Diskussionen über Sinn und Zweck soziologiehistorischer Forschung wird gerne darauf verwiesen, dass Soziologiegeschichte in Bezug auf die Gesamtdisziplin – meist positiv konnotierte – »Funktionen « erfülle. Das Spektrum der konstatierten Funktionen verläuft hier von disziplinärer Identitätskonstruktion und -stabilisierung, einer letztlich sozialen Funktion, über verschiedene Zwischenformen hin zu kognitiven Funktionen, wo in verschiedenen Spielarten behauptet wird, Wissen um die Geschichte der Soziologie könne in der gegenwärtigen Forschung nutzbringend eingebracht werden. Gleichviel, ob nun sozial oder kognitiv: Weist man der Soziologiegeschichte eine Funktion zu, geht das notwendigerweise mit methodologischen Einschränkungen einher.