Abstract
Mit fortschreitender Globalisierung werden nicht nur in der Politik nationale Alleingänge zusehends obsolet, sondern auch im philosophischen Denken. Wer global wirkt, hat sich weltweit zu verantworten; angesichts weltweiter wirtschaftlicher Verflechtungen muss sich daher auch der Fokus der Wirtschaftsphilosophie interkulturell erweitern. Die Befreiung des wirtschaftsphilosophischen Denkens vom methodologischen Nationalismus hat angesichts der Divergenz der im globalen Rahmen miteinander wetteifernden weltanschaulichen Orientierungen und normativen Selbstbindungen über eine Analyse der Möglichkeiten individueller wie institutioneller ökonomischer Freiheit im Lichte ihrer planetarischen Verantwortung zu verlaufen. Dabei darf sich die Philosophie der Wirtschaft nicht auf ein rein quantitatives Verständnis von ökonomischer Freiheit beschränken, sondern muss gegenüber qualitativen Aspekten – wie der Frage nach der moralischen, sozialen und ökologischen Nachhaltigkeit wirtschaftlicher Ordnungen wie Transaktionen – offenbleiben. Diese Herausforderung kann nur dialogisch bewältigt werden, indem im interkulturellen Diskurs der Weltbürger über die erwünschten qualitativen Dimensionen ihrer ökonomischen Freiheit die Betroffenen zu Beteiligten werden.