Abstract
Das hier angezeigte Buch stellt sich dar als eine repräsentative Studie zur byzantinischen Buchkunst über einen Zeitraum von mehr als anderthalb Jahrtausenden. In einem knappen Vorwort reiht Peter Schreiner es in eine bedeutende Forschungstradition ein und zugleich in die Abfolge einer „unübersehbar gewordenen Literatur“. Dabei wird zu Recht hervorgehoben, daß im Unterschied zu vielen anderen Veröffentlichungen des Faches die Buchkunst aus dem slawisch-orthodoxen Bereich voll einbezogen wird, an dessen Erforschung die Verf. mit zahlreichen Arbeiten beteiligt ist. Sie stellt in ihrer eigenen Einleitung dem Leser das vorwiegend liturgische Buch als wesentliches Fundament der byzantinischen Kultur vor Augen. Skizzenhaft erläutert sie seine religiös bestimmte Würde, aus der sich zugleich seine Zierate und Illustrationen rechtfertigen. Es ist einer der Vorzüge der Darstellung, daß dem politischen und kulturellen Zentrum des Reiches Provinzen und Nachbarländer mit vollem Gewicht an die Seite treten: – Syrien, das koptische Ägypten und Äthiopien, Armenien und Georgien, Bulgarien, Rumänien, die Walachei und nicht zuletzt Rußland.