Abstract
Wie ist zu erklären, dass wir uns lebendig fühlen und nicht lediglich lebendig sind? Es werden Voraussetzungen dafür erörtert, was es bedarf, damit sich ein Lebewesen lebendig fühlt. Denn fühlt es sich lebendig, verfügt es über eine rudimentäre, einfache Form des Bewusstseins, die die Schwelle zwischen Leben und Erleben darstellt. Es geht um ein präreflexives Selbst-Gewahrseins des lebendigen Körpers, das die erste Stufe einer Entwicklungsreihe bezüglich des Bewusstseins darstellt. Überlegungen zu einer solchen Form des empfindenden Selbstgewahrseins erlauben es zugleich zeitgenössische Versuche, Bewusstsein auf seine naturalistischen Grundlagen zu reduzieren, genauer einordnen zu können, als auch die Subjekt- und Reflexionsfixierung des modernen Denkens hinsichtlich des Bewusstseins aufzubrechen.