Abstract
ZusammenfassungAusgehend von einer operational vorgehenden Wissenschaftstheorie, die die kantische Ein‐teilung der erfahrungswissenschaftlichen Urteile auf den heutigen Stand dieser philosophischen Disziplin überträgt, wird eine Epistemologie entwickelt, welche sich sowohl an den Ergebnissen der Metalogik und philosophischen Semantik als auch an den empirischen Hypothesen der gegen‐wärtigen Wahrnehmungspsychologie orientiert. In bezug auf den Inhalt des zugrundegelegten Universums der zu interpretierenden Sprache wird hierbei eine Position des Suppositionismus vertreten, welche von einem sprachabhängigen Erkennen der Objekte ausgeht, deren Existenz somit nur vorausgesetzt werden kann. Bezüglich der Form des Universums wird eine extensionali‐stische Haltung eingenommen, und die Frage nach der Rechtfertigung der Voraussetzungen empi‐rischer Erkenntnis wird im Sinne eines Kondilionalismus entschieden, welcher insbesondere ein apriorisches Beweisen dieser Voraussetzungen ablehnt und somit auch epistemologische Umschichtungen beim Wechsel von Erfahrungserkenntnis berücksichtigt