Abstract
Der Beitrag stellt die Frage nach den Bedingungen eines im moralischen Sinne angemessenen Umgangs mit dem toten menschlichen Körper. In unserem gegenwärtig geltenden Recht sind bereits entsprechende Normierungen etabliert, die aber, bedingt durch die gesellschaftliche Entwicklung und den wissenschaftlichen Fortschritt, einer erneuten Grundlagenreflexion ausgesetzt werden müssen. Aus philosophischer Perspektive stellt sich die Frage, ob wir den toten menschlichen Körper unter einen besonderen Schutz stellen sollen, um ihm Respekt und Achtung zu sichern und ob sich überhaupt moralische Pflichten gegen den Leichnam begründen lassen. Diese Fragen lassen sich allerdings weder unabhängig von der begrifflichen Bestimmung des Todes noch ohne Klärung des anthropologischen Verhältnisses, in dem Person und Leib bzw. Leib und Leichnam stehen, entwickeln