Abstract
Dieser Aufsatz befasst sich mit Freges Argumentation gegen die Definierbarkeit der Wahrheit. Ich unterscheide in Freges Argumentation zwei Einwände. Der erste Einwand zielt darauf ab zu zeigen, dass eine Wahrheitsdefinition zirkulär ist; nach dem zweiten Einwand verwickelt uns eine Wahrheitsdefinition in einen unendlichen Regress. Die meisten Autoren, die sich mit Freges Argumentation auseinandergesetzt haben, haben sich hauptsachlich mit diesem zweiten Einwand beschäftigt und ihn als unzutreffend abgelehnt. Nachdem ich Freges Argumentation und die übliche Erwiderung darauf dargestellt und systematisiert habe, untersuche ich die Eigentümlichkeit des Wortes «wahr», auf der dime Argumentation beruht. Ich komme zu dem Schluss, dass, wenn man Freges Auffassung zur Behauptung und zur Erkenntnis akzeptiert, die Wahrheit als undefinierbar betrachtet werden muss, wed dann jede Wahrheitsdefinition zirkulär wird