Abstract
Ist die Theorie des „humanen Utilitarismus“ fähig, die Probleme struktureller Rationalität zu vermeiden, auf die J. Nida-Rümelin in seinen Arbeiten hingewiesen hat? Kann der humane Utilitarist zudem persönliche Projekte schützen, z.B. die Priorität familiärer Beziehungen, was Nida-Rümelin ebenfalls bezweifelt? Im Aufsatz findet eine Auseinandersetzung mit der Konsequentialismuskritik Nida-Rümelins und eine Verteidigung des humanen Utilitarismus statt. Dabei wird insbesondere dargelegt, dass Nida-Rümelins Konsequentialismuskritik alle unparteilichen Ethiken betrifft und dass nicht geklärt wird, was an die Stelle solcher Ethiken treten soll. Eine primär auf die Wahrung persönlicher Integrität gerichtete Ethik schafft gerade bezüglich der von Nida-Rümelin gegen den Konsequentialismus ins Feld geführten Kooperationsprobleme größere Schwierigkeiten als sie beseitigt. Eine positive Alternative bleibt Nida-Rümelin schuldig