Abstract
An abstract in English is included in the download. Wolfgang Pauli war einer der Grossen unter den Physikern des 20. Jahrhunderts, nicht ganz so berühmt wie Heisenberg und Einstein, aber annähernd ebenso bedeutend. Er war es, der bei der Entwicklung der Quantenphysik das sogenannte Ausschließungsprinzip entdeckte und damit den Weg zu unserem physikalischen Grundverständnis der ganzen Chemie eröffnete. Seine Gedanken galten aber auch hintergründigen wissenschaftsphilosophischen Fragen, und die gängigen Auffassungen über die Rolle von Vernunft und Materialismus in der Naturwissenschaft waren ihm zu eng. Er betonte vielmehr, dass wissenschaftliches Verständnis immer wesentlich auch psychisch ist, dass das erlebte Glücksgefühl, welches mit einer Entdeckung verbunden ist, entscheidendes Motiv ist, dass dabei Ordnungen der Natur mit Urbildern unserer Psyche verknüpft werden, und dass eine sinnvolle Weltsicht zwar auch, aber nicht nur durch abendländisches Vernunftdenken zustande kommen kann; er strebte nach einer Verbindung mit einem gefühlten Einheitsdenken in der Tradition der östlichen asiatischen Kulturen. Abschliessend betont der Artikel, wie vielseitig überhaupt die Gedanken der Begründer der modernen Physik im 20. Jahrhundert in Bezug auf Grundfragen des religiösen Denkens waren.