Martin Kukučín as a "Practical Phílosopher"
Abstract
Der slowakische Autor Martin Kukučín (1860-1928) reflektiert
in seinem Werk das zeitgenässische Leben des slowakischen und
kroatischen Dorfes sowie die Lebensumstände in Prag und Súdamerika
am Ende des 19. und in den ersten drei Jahrzehnten
des 20. Jahrhunderts. Vor dem ersten We1tkrieg strebt er noch
nach einer Symbiose aus Schänheit, Wahrheit und Gúte, die er
im Dorfleben verwirklicht sieht. In seinen im slowakischen ländlichen
Raum angesiedelten Werken idealisiert er in dieser Zeit das
Dorf und das Leben der Dorfbevälkerung mit warmherzigem Humor.
Es erscheint ihm als eine Form von Proto-Kommunitarismus.
Nach 1918 rúcken dagegen Fragen der slowakischen Nation und
Arbeiterschaft in der neugegrundeten Tschechoslowakischen Republik
in den Mittelpunkt seines CEuvres. Damit avanciert Martin
Kukučín in seinem literarischen Werk zum praktischen Philosophen,
der ethische Grundfragen nach dem guten Leben aufwirft.