Abstract
Das 19. Jh. steht im Zeichen der Erneuerung aristotelischer Studien. Während sich die Philosophiehistorie des 18. und frühen 19. Jh.s, von Johann Jakob Brucker bis Wilhelm Gottlieb Tennemann und Wilhelm Traugott Krug, wenig oder gar nicht um die aristotelische Philosophie kümmert, spricht die Forschung zur Philosophiegeschichte in den Anfängen des 19. Jh.s schon seit geraumer Zeit vom »Zeitalter der Erneuerung des Aristoteles«. Oft wird die Rückbesinnung auf philosophische Traditionen der Antike mit dem Kreditverlust der Hegelschen Systemphilosophie zusammengebracht, aber schon Hegel rechtfertigt seine extensive Darstellung der aristotelischen Lehre innerhalb seiner Vorlesungen über die Geschichte der Philosophie damit, dass seiner Ansicht nach keinem anderen Denker so viel Unrecht durch gedankenlose Traditionen zugefügt wird.