Hamburg: Meiner (
2019)
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Abstract
Die sog. "Schwarzen Hefte" haben umfassender und deutlicher als je zuvor die Verbindungen zwischen Philosophie und Politik bei Heidegger sichtbar werden lassen und damit eine neue Debatte uber den Rang dieses Denkens entfacht. DEnn die dort enthaltenen Texte demonstrieren, dass Philosophie, Metapolitik und Politik bei Heidegger eine Einheit bilden, zu der die Befurwortung des Nationalsozialismus und der Antisemitismus gehoren. INs Zentrum der kritischen Revision ruckt das erste Hauptwerk von 1927, "Sein und Zeit", das nahezu unangefochten als epochaler Beitrag zur Philosophie des 20. JAhrhunderts gilt. DIe "Schwarzen Hefte" fordern eine "Destruktion" dieses Werks auch insofern heraus, als die dort prasentierten Selbstinterpretationen das philosophische Profil dieses Denkens scharfen und neue Gesichtspunkte fur die Diskussion seiner Substanz im philosophischen und ideologischen Kontext des 20. JAhrhunderts eroffnen. 90 Jahre nach seinem Erscheinen stellt sich der philosophischen Forschung die kritische Auseinandersetzung mit "Sein und Zeit" als unabweisbare Aufgabe. IM Vordergrund stehen hierbei zwei Fragen: Wie ist das Unternehmen einer in der "Fundamentalontologie" des Daseins begrundeten temporalen Ontologie der systematischen Intention und Durchfuhrung fachphilosophisch zu beurteilen? Beinhalten die ausgearbeiteten Teile bereits gedankliche Prafigurationen oder Grundlagen fur Heideggers Antisemitismus und Nationalsozialismus? Der Band behandelt diese Problemstellungen aus unterschiedlichen philosophischen, aber auch disziplinaren Perspektiven; er enthalt Beitrage von Charles Bambach, William Blattner, Christoph Demmerling, Emmanuel Faye, Anton M. FIscher, Johannes Fritsche, Hassan Givsan, Marion Heinz, Christoph Jamme, Sidonie Kellerer, Rainer Marten, Daniel Meyer, Livia Profeti, Tom Rockmore und Dieter Thoma.