Aistethik oder Transformative Philosophie und Kultur der Fadheit
Abstract
Fabian Heubel interpretiert den subtilen Umgang mit den Sinnen in der chinesischen Literatenkultur. Er prägt dafür den Begriff »Aistethik«, der besagt, dass es sich hierbei um ästhetische Übungsformen handelt, die zugleich ins Ethische gewendet werden können. Heubel entwickelt seine Interpretation anhand einer differenzierten kritischen Auseinandersetzung mit François Julliens philosophischer Deutung der chinesischen Kultur. Die chinesische Kultivierung der Sinne, wie er sie beschreibt, geht nicht von einer Unterdrückung, sondern von der Verfeinerung der Sinne als Weg der Aufdeckung der im Alltagsbewusstsein verschütteten spirituellen Erfahrung aus.