Abstract
Zusammenfassung Ansätze einer globalen Religionsgeschichte haben entscheidend zum Verständnis von Allgemeinbegriffen wie Religion als historisch gewachsen und veränderlich beigetragen. Ebenso haben sie aufgezeigt, dass das Verständnis von Religion in Wechselwirkung mit anderen Allgemeinbegriffen wie Nation geprägt ist. Geschlecht findet in diesen Untersuchungen bislang kaum Berücksichtigung. Dabei bestehen Wechselwirkungen zwischen Geschlecht, Nation und Religion, die wir in diesem Aufsatz in dem Vergleichsmoment von Mutterschaft aufzeigen wollen. Anhand von Fallbeispielen aus Sri Lanka, Israel und Nigeria machen wir deutlich, wie der Vergleichsmoment Mutterschaft in unterschiedlichen Kontexten funktioniert, wie Identitäten daran konstruiert werden, welche Auswirkungen sich dadurch auf Religion, Nation und Geschlecht ergeben und wie Mutterschaft sowohl als Unterdrückungsmechanismus dient, als auch Handlungsmacht darin möglich ist.