Abstract
Die philosophiegeschichtliche Studie zu Schelling hat nicht dessen Stellung zur gesamten Tradition im Auge, sondern - wie der Untertitel genauer ausweist - vorrangig seinen Umgang mit der antiken Tradition. Auch wenn Schelling darunter keineswegs nur die griechische Philosophie versteht, sondern in einem weiteren Sinn die orientalische Philosophie, so kann im Hinblick auf die Griechen doch gesagt werden, daß auch diese Tradition immer noch ein Desiderat der Schellingforschung darstellt, dessen Aufarbeitung mit der Mailänder Tagung der Internationalen Schelling-Gesellschaft - deren Materialien in der Reihe Schellingiana veröffentlicht sind - erst einen Anfang gefunden hat. Der Begriff der Tradition ist auch in anderer Hinsicht hier nicht sehr präzise verwandt, denn ganz offenkundig sind verschiedene und keineswegs homogene philosophiegeschichtliche Bezugspunkte gemeint. Zwingende systematische Gründe für die Kombination von griechischer Antike und Kant lassen sich nicht anführen. Die im Untertitel genannten Namen der hier untersuchten philosophischen Tradition sind nicht gleichgewichtig behandelt; die Arbeit untergliedert sich in drei Teile, der erste Teil ist Platon gewidmet, der zweite und umfangreichste Teil Aristoteles, der dritte Teil schließlich Kant, Plotin wird exkursorisch im ersten Teil behandelt.