Abstract
Nach einem kurzen, kritischen Bericht über die Gründe, die Brentano zur Ablehnung der mathematischen Logik bewogen, wird gezeigt, daß seine (spätere) Analyse der logischen Urteilsformen sich in einem finiten Untersystem der exakten Prädikatenlogik interpretieren läßt. Es wird sodann ausgeführt, daß dieses logische System auch zur Formulierung seiner Relationstheorie geeignet ist - sofern man von der Kontinualrelation absieht. Dieser wird aber durch eine Erweiterung der Prädikatenlogik durch inexakte Prädikate genügegetan. Schließlich wird erklärt, wie Brentanos Auffassung der logischen Modalitäten als Urteilsmodi in diesem logischen System ausgedrückt werden kann. Eine kurze Nachbemerkung gilt dem Verständnis zwischen Brentanos Ontologie und der von ihr angeregten logischen Theorie.