Abstract
In diesem Artikel wird beabsichtigt, den Verusch Gianni Vattimos zur Überwindung der ästhetisch-literischen Sicht, die heurzutage in der französischen Deutung Nietzsches vorherrscht, zu eruiern. Auf der Such nach einer renovierten Synthese dieses Bildes mid dem eines politischeren Nietzsches sucht der Autor in Batailles Denken etwas vom heidegerschen Nietzsche retten zu können, der die französische Lektüre Nietzsches bis zu den siebziger Jahren zutiefst kennzeichnet. In Batailles Begriff der Gabe findet der Kenker aus Turin eine Möglichkeit der Annäheurung an die heideggersche Geschichte des Seins aus nihilistischer Sicht, als Aufwand, der zum Nichts tendiert. Diese Logik öffnet laut Vattimo auch eine Hoffnung für die menschlichen Beziehungen in einer Welt, die ihren Sinn verloren hat.The purpose of this article is to reconstruct Gianni Vattimos's attempt to overcome the aesthetic-literary view of Nietzsche that dominates current scholarship in France. Synthesizing this literary-aesthetic approach with a more political Nietzsche, the author examines Bataille's thinking in order to rescue part of the legacy of the Heideggerian Nietzsche that influence French readings until the 1970s. In his concept of Gabe, Bataille fines a way to approach the Heideggerian history of Being from the nihilistic perspective of the dépense that tends to nothingness. According to Vattimo, this logic opens up hope for human relations in a world that has lost its sense