Abstract
Die Philosophie ist keine Lehre sondern ein Tun. Das Ergebnis der Philosophie sind nicht Sätze, sondern das richtige Verstehen von Sätzen. Ihr Ziel ist logische Klärung unserer Gedanken. Hat die Philosophie ihr Ziel erreicht, so wird sie überflüssig. Nicht Vermehrung der Erkenntnisse ist das Ziel der Philosophie, sondern Reinigung der vorhandenen Erkenntnisse. – Eine Führerin, die wir nur so lange gebrauchen als wir irren. – Es gibt keine philosophischen Tatsachen. In der Wissenschaft handelt es sich um den Gegensatz von wahr und falsch, in der Philosophie von sinnvoll und sinnlos. Ein jedes philosophisches Problem entspringt daraus, dass wir den logischen Bau unserer Gedanken nicht durchschauen: dass wir versuchen etwas zu sagen, was sich nicht sagen lässt. – Unsere Sprache hat die Fähigkeit sinnvolle und sinnlose Sätze zu bilden, die auf den ersten Blick ganz gleich aussehen. Daher ist eine Kritik nötig, die die Sprache vor dem Unsinn schützt. Diese Kritik fällt der Philosophie zu. Die Lösung eines philosophischen Problems besteht besteht nicht darin, dass einen neuen Satz aufgestellt wird und dass sich in der berichtigten Sprache das Problem nicht stellen lässt.