Abstract
In diesem Aufsatz wird ein Wettbewerbsleitbild vorgeschlagen, das auf den Ergebnissen der Neuen Institutionenökonomik und der Evolutorischen Ökonomik aufbaut. Um ein Leitbild zu gewinnen, braucht man zweierlei, d.h. erfahrungswissenschaftliche Grundlagen und Überlegungen zur Behandlung von Normen. Es werden zunächst die erfahrungswissenschaftlichen Grundlagen erläutert und es stellt sich heraus, dass der Wettbewerb als ein evolutionärer Prozess zu analysieren ist, der innerhalb von Regeln abläuft. Danach wird die Frage nach der zweckmäßigen Behandlung von Normen behandelt und die Schwächen der gängigen normativen Konzeptionen innerhalb der Volkswirtschaftslehre, d.h. der Wohlfahrtsökonomie und der Konstitutioneökonomie, aufgezeigt und stattdessen die Anwendung des Prinzips der kritischen Prüfung vorgeschlagen. Darauf aufbauend wird das institutionenökonomisch-evolutionäre Wettbewerbsleitbild in seinen Grundzügen skizziert und für eine regelgeleitete Wettbewerbspolitik, die sich hauptsächlich auf per se Verbote stützt, plädiert.