Zur Zahlenlehre im Platonismus (Neuplatonismus) und im Serfer Yezira

Journal of the History of Philosophy 3 (2):167-181 (1965)
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Abstract

In lieu of an abstract, here is a brief excerpt of the content:Zur Zahlenlehre im Platonismus (Neuplatonismus) und " lm Yezzra PHILIP MERLAN VOR MEHRERENJahrzehnten hat Baeck die These aufgestellt, dass die Philosophie yon Proclus die Quelle yon Sefer Yezira ist. 1 Diese These ist yon Hebr~iisten abgelehnt worden~(eigentlich ohne Angabe yon Grfinden), yon Griizisten unbeachtet geblieben. Der vorliegende Aufsatz unternimmt es, dieselbe yon gr~zistischer Seite zu stfitzen. Doch geschieht dies in strikter Beschr~nkung auf die Zahlenlehre des 1. Kapitels yon Sefer Yezira, d.h. des :Kapitels, worin die Lehre yon der allumgreifenden Wirkung der ersten zehn Ziffern8 vorgetragen wird. Von den Themen von Plotins Enn. VI 6 sind einige yon besonderem Interesse fiir unser Problem. Vor allem beweist Plotin, dass Zahlen nicht etwa das Produkt unseres Abstrahierens yon gez~ihlten Dingen oder das des z~ihlenden Subjekts sind, dass sie vielmehr vor den geziihlten Dingen und unabhiingig yon ihrem Gedachtwerden existieren~--genau so wie die iibrigen Intelligibilien, gleich Ideen. ~ Auch diese existieren ~a~,, nicht ~,vol~. Zweitens beweist Plotin, dass der 'Ort' an dem diese Zahlen existieren, im Bereich des Intelligiblen liegt. Dabei spaltet aber Plotin diesen Bereich dreifach. Sonst ist ibm der Bereich des Intelligiblen einfach gleichbedeutend mit dem der Intelligenz; in anderen Worten, sonst ist ihm der Bereieh des Intelligiblen einfach gleiehbedeutend mit der zweiten Hypostase. Und sonst bleibt ihm diese zweite Hypostase ungespalten. Hier unterscheidet aber Plotin drei Unterbereiche des Intelligiblen. Der oberste ist das Seiende; der mittlere ist Intelligenz; der unterste ist Lebewesen. 6 1Leo Baeck, "Zum Sepher Jezira," Monatsschrift fiir Geschichte und Wissenschaft des Judentums 70 ~TN. F. 34 (1926),S. 371-376;78 = N. F. 42 (1934), S. 448-455. So von G. ~ajda, Introduction a la pens$ejuive du Moyen Age (Paris, 1947), S. 17, Anm. 1; G. Scholem, Ursprung und Anfdnge der Kabbala (Berlin, 1962),S. 24, Anm. 42. Immerhin gibt Scholem zu, dass Sefer Yezira yon grieehischen Quellen beeinflusst ist. So iibersetze ich sephiroth, um an die MSgliehkeit zu erinnern, dasses sich um dasselbe Wort handeln mag, dessen arabische Form (sift, sefr) in so viele Sprachen als Ziffer eingegangen ist. 4Zun~chst wehrt Plotin eine Plato-Interpretation ab, die aus ihm (offenbar aus Epinomis 978C-D) herauslesen wfirde, dass er die Zahl nur als Produkt des Z~ihlensyon ala~r& angesehen hat (4, 11-20). Er rut es, indem er Plato unterschiebt, er habe vom aX,10Lvb~~m0~6~gesprochen, der realiter existiert und an den die Seele sich erinnert, wean sie a'LaO~r&wahrnimmt (20-24). 5 6, 5-19. Cf. 9, 5-6. e el ~ rSO~V7rp~rov ~e~ ~afle~v ~rp~vov 5v, civetvo~z~, e~ra v5 ~ov... (8, 17-18; of. 1-2; 15, 2-3). Diese Triade ist offenbar aus Platos Sophistes 248 E-249 B und Timaeus 39 E abgeleitet. [167] 168 HISTORY OF PHILOSOPHY Was wir vor uns haben ist natiirlich die Triade Sein-Intelligieren-Leben, die im sp~iteren Neuplatonismus immer wieder, bei Plotin aber, wenn auch unmissverst ~indlich, doch nur gelegentlich auftaucht. Und die Zahl hat ikren Oft im obersten dieser drei Bereiche, dem des Seienden/ Die Zahl schw~ngert nun sozusagen das Seiende und ist so Ursache yon dessen Geburtswehen, unter denen das Seiende die Vielheit der seienden 'Dinge' zur Welt bringt, d.h. sich in seiende 'Dinge' vervielf~ltigt.8 So geht also die Zahl der 'Ents~ehung '9 der seienden 'Dinge' voran. Und die seienden 'Dinge' (gleich Ideen; siehe unten) habe Plato deswegen als Henaden und Zahlen bezeichnet.1~ Daher bezeichnet Plotin die Zahlen als Fundament, Quelle, Wurzel, Prinzip der seienden Dinge. n Dutch die Zahlen oder durch das zur Zahl gewordene Seiende sind die seienden 'Dinge' mit dem Seienden verknfipft.~2 Die Zahlen, yon denen bisher gesprochen wurde, sind natfirlich nicht Zahlen im gewShnlichen Wortsinn. Vielmehr unterscheidet sie Plotin als erste, wahrhafte, wesentliche Zahlen yon monadischen Zahlen?3 In diesem Zusammenhang aber bezeichnet 'monadisch' Zahlen, die aus Einheiten zusammengesetzt sind. Im Unterschied yon ihnen sind die wesentlichen (ersten, wahrhaften) Zahlen nicht aus Einheiten zusammengesetzt. Es scheint demnach, dass Plotin den ZaMen weder Priorit~tt noch Posterioritiit dem Seienden gegenfiber zuschreibt (er bezeichnet gelegentlieh das Seiende einfach Ms ZaM).14Sowie das Seiende aus dem Ureinen (so wird hier Plotins oberstes Prinzip bezeichnet werden) entspringt und zu sich kommt...

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