Zeit ohne Verheissung: die spätscholastische Debatte: Deduktion und Glaube vor den Krisen

Würzburg: Königshausen & Neumann (2020)
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Abstract

Als in der spätscholastischen Epoche der philosophische Ausdruck sich von der streng theologischen und religiösen Exegese entfernt und einer genuin humanen Selbstvertretung annähert, ist Ockham am ehesten und im Grunde allein erfolgreich in der Formulierung eines rationalen Formativs, worin der Mensch zur Gegenstellung gegen die göttliche Person, ihre Intellektion und Willenshaltung und die offenbarte Wahrheit gelangt. Er erweist sich als brillant und virtuos in der Handhabung von Induktion, persuasio und Reprobation, d.h. im Prinzip: der Widerlegung fremder Meinungen. Er ist weniger erfolgreich bei der direkten Fixierung der Fehlgriffe anderer Scholastiker, wenn sie methodisch nicht ausgewiesenen Lösungen zuneigen, worin jede Problematik unterlaufen wird. Ockham hat da, ausser bei Duns Scotus, auch keine aristotelische Expertise mehr zur Verfügung. Das verweist darauf, dass neuzeitliche wissenschaftliche Antworten gefordert waren, die mit der scholastischen Einstellung nichts mehr gemein hatten. Das war in der mittelalterlichen Epoche aber nicht verhandelbar. Ebenso konnten Ockhams Abgrenzungsversuche nicht verstanden werden. Schon die Bestrebungen, Scholastiker umstandslos vor kirchliche Strafgerichte zu ziehen, offenbaren die Erschöpfung des Zeitalters"-- Back cover.

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