Abstract
Eine Untersuchung der Präpositionen bei Leibniz kann aufgrund ihrer synkatego-rematischen Natur zeigen, in welchem Sinne die Sprache - als strukturiertes, bedeutendes Zeichensystem – das logische Verhältnis unter den Notionen ausdrü-cken kann, und damit der Zusammenhang zwischen Grammatik und Semantik einerseits, und Logik anderseits, erhellen. Meiner Ansicht nach bekommt auch Leibniz' Versuch des Aufbaus einer characteristica universalis dank dieser Per-spektive ein neues Forschungsinteresse. Um das Interesse für diese Redeteile zu wecken, werde ich zuvor in einem kurzen Exkurs die vorgängige Tradition dar-stellen. Das Ziel ist, zu zeigen, was die Unterscheidung zwischen Kategoremen und Synkategoremen innerhalb der Tradition der sogenannten Mentalsprache im-pliziert; welche Fragen ihre Analyse erhoben hat und was diese Unterscheidung bei einem für Leibniz wichtigen Denker, wie Joachim Jungius, bedeutet. Beson-ders zeige ich, wie die Unterscheidung Kategoreme –
Synkategoreme der zwi-schen Begriff und modi des Begreifens entspricht. Danach analysiere ich die viel-fältige Betrachtung dieser Redeteile bei Leibniz in Bezug auf seine Zurückfüh-rung der Präpositionen auf eine räumliche Grundbedeutung. Zum Schluss versu-che ich zu zeigen, warum diese Redeteile als cogitationes caecae bei Leibniz interpretiert werden können und welche Schlüsse man aus dieser Bestimmung im Rahmen von Leibniz‟ Sprachphilosophie ziehen darf.