Als ob: Fiktionen und Organisationen

Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften (2004)
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Abstract

Routinen, Regeln, Rituale, Institutionen, Sprache, organisatorisches Räsonnieren, Begründen, Entscheiden und Kommunizieren, Vertrauen, Loyalität, Informationsaustausch und Wissenstransfer in Organisationen - sie alle sind auf Fiktionen angewiesen, auf ein vielfältiges Als Ob, auf Vorgriffe, die von ihrer nachträglichen Einlösung zehren, die sie selbst bewirken - jedenfalls bewirken sollen. Das öffnet Fälschungen, Manipulationen, bloßer Signalproduktion, bloß symbolischer Politik und organisierter Scheinheiligkeit Tür und Tor, zumal in einer Hypermoderne, in der die Jagd nach positionalen Gütern, nach ökonomischen und gesellschaftlichen Positionen mit immer größerer Hebelwirkung, in immer neue Überbietungen treibt. Das Gegenteil zu berechnendem Schein, unter dem wir einander begegnen, ist die nicht auf Berechnung schielende Gabe. Die Logik und Ethik der Gabe ist für die Organisationstheorie von größtem Belang, weil sogar in Organisationen und gerade in Unternehmen Loyalität, Vertrauen, Fairness, Hilfe und Wissen immer auch nach Art einer solchen Gabe gewährt werden müssen - jenseits ökonomischer Kalkulation.

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Arnold Gehlen.Christine Magerski - 2012 - Thesis Eleven 111 (1):81-96.

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