Abstract
Obwohl sich Humes skeptische Argumente den Schriften von Descartes' methodischem Zweifel zuordnen lassen, ging es Hume im Gegensatz zu Descartes nicht um die Gmndlegung des Wissens, sondern um die Überwindung jeder Philosophie, die Urteile als objektiv gültig zu erweisen sucht. An die Stelle der herkömmlichen Bemühungen um Rechtfertigung von Erkenntnisansprüchen treten bei Hume Versuche, das Zustandekommen solcher Ansprüche zu erklären. Dies läuft auf die Auflösung der Erkenntnislehre in Psychologie hinaus. Da aber für Urteile der Psychologie jene objektive Gültigkeit in Anspruch genommen wird, um deren Erklärung es geht, gelangte Hume zu keiner befriedigenden Lösung. Kant sah, daß dies nur möglich ist, wenn das Problem auf die transzendentalphilosophische Ebene verlagert wird. Die Transzendentalphilosophie erweist sich als brauchbare Altemative zum Naturalismus.