Abstract
Der Begriff des ›Anthropozentrismus‹ wird hier verstanden als Gegenbegriff zum Physiozentrismus und der mit diesem Begriff verbundenen Forderung, das traditionelle Ethikverständnis zugunsten eines neuen Ethikverständnisses aufzugeben, welches der gesamten belebten und unbelebten Natur eine, vom Menschen unabhängige, Eigenbedeutung zuschreibt. Anthropozentrismus hat zwei Bedeutungsebenen: In seiner methodisch-epistemischen Dimension problematisiert er den Umstand, dass vernünftige Wesen nichts einsichtig annehmen können, was nicht den Bedingungen der eigenen Vernunft genügt. Im engen Zusammenhang mit dieser Bedeutungsebene steht eine zweite, welche die Beschränkung des sittlichen Eigenwerts auf vernünftige Wesen problematisiert.