Abstract
Auf den ersten Blick scheint John St. Mill (1806–1873) nur eine untergeordnete Rolle unter den Klassikern zu spielen, die Rawls’ Ansichten beeinflusst haben. Seine Gerechtigkeitstheorie jedenfalls verortet Rawls vielmehr in der vertragstheoretischen Tradition von Locke, Rousseau und Kant. Andererseits setzt er sich in seiner Gerechtigkeits- ebenso wie in seiner Demokratietheorie an deutlich mehr Stellen mit Mill auseinander als etwa mit Locke oder Rousseau. Schon deshalb lohnt es sich, der Frage nachzugehen, was Rawls an Mills Konzeption für wert befand, einer ausführlicheren Analyse unterzogen zu werden.