Abstract
Der folgende Beitrag rekonstruiert zunächst Rortys Bemühen, eine kontextualistische Form der Rechtfertigung an die Stelle philosophischer Wahrheitsansprüche zu setzen. Sodann wird gezeigt, wie nach Rortys Auffassung für Menschenrechte eingetreten werden kann, ohne sich gängiger rationalistischer Begründungen zu bedienen. Rorty plädiert stattdessen für eine „Schule der Empfindsamkeit“. In kritischer Auseinandersetzung mit Jürgen Habermas wird abschließend verdeutlicht, dass sich das normative Projekt einer sozialdemokratischen Moderne auf diesem pragmatischen Weg weit besser voranbringen lässt. Dann auch könnte sich die politische Kultur des Westens, die Kultur der Toleranz und der Menschenrechte, als Vorstufe eines globalen Utopias erweisen.