Abstract
Learning Analytics und Künstliche Intelligenz in der Hochschulbildung versprechen individualisierte und personalisierte Verbesserung des Lernens und Lehrens. Bildungstechnologien bieten aus ethischer Perspektive jedoch nicht nur Verbesserungspotentiale und -chancen, sondern sie bringen auch Risiken und potenzielle Gefahren mit sich, für das Individuum, aber auch für die Gesellschaft als Ganzes. Eine ethische Reflexion und Diskussion der Chancen und Risiken ist für eine ethisch vertretbare Gestaltung, Implementierung und Nutzung von solchen Technologien von fundamentaler Bedeutung, wie z. B. im Rahmen des Projekts KI:edu-nrw an der Ruhr-Universität Bochum. Eine solche Reflexion und Diskussion bedarf allerdings gewisser ethischer Basiskompetenzen. Das Teilprojekt Ethik entwickelte ein Konzept tugendethischer Kompetenzbildung, um u. a. disziplinäre Barrieren abzubauen sowie um Praktizierenden Basiswerkzeuge der ethischen Reflexion und Entscheidungsfindung in ihren jeweiligen Anwendungskontexten bereitzustellen. In diesem Beitrag stellen wir sowohl die theoretischen Fundamente unseres Ansatzes als auch den Prozess und die Ergebnisse unserer Arbeit dar.