„ich Ist Ein Anderer“ – Über Die Ästhetik Therapeutischer Beziehungen
Abstract
Das Ich im Bewusstsein ist immer ein Anderes. Wenn ich von einem anderen Menschen ein Portrait zeichne, ist das eine ästhetische Geste, durch die ich eine Beziehung zu ihm eingehe. Er erkennt sich in etwas Anderem. Während in einer Therapie eine Diagnose aus der Fülle sinnlich gegebener Aspekte jene aussondert, die für die Festlegung typischer Merkmale einer Disposition geeignet sind, wird uns das Ich als das Wesen eines anderen Menschen nur gegenwärtig, wenn wir eine Beziehung zu ihm eingehen. Vor dem Hintergrund der Philosophie der Ästhetik und der Dialogphilosophie richtet der Beitrag den Blick auf die Dynamik des Beziehungsgeschehens zwischen Therapeut und Patient und beschreibt an einem Beispiel die vier ästhetischen Kategorien, die in ihm sichtbar werden.“I” in our consciousness is always something else. If I make a drawing from another person, this is an aesthetic gesture by which I relate to them. They realize them self in something else. While a diagnosis in therapy selects a few aspects from the entirety of sensual aspects which are suitable for a definition of a disease, we will only recognize the being of another person if we relate to them. By an example the essay describes four aesthetic categories that could be found in a phenomenological study about the connection between aesthetic actions and the therapeutic relationship in art therapy. The theoretical reference points of the study are based on the philosophy of aesthetics and the philosophy of dialogue