Abstract
Die Autökologie will die Voraussetzungen für die Existenz der einzelnen Organismenart innerhalb ihres Verbreitungsgebietes erkennen. Diese Voraussetzungen sollen durch Vergleich der Standorte, an denen die Art — im Gegensatz zu anderen, mit ihr ökologisch vikariierenden Arten — zu existieren vermag, auf möglichst einfache Milieugegebenheiten zurückgeführt werden. Im Vordergrund stehen hierbei die auf zahlreiche Organismen gleichsinnig wirkenden abiotischen ökologischen Faktoren, die in Form von Milieuspektren dargestellt werden können. Die von einer Art geforderte Sonderbegrenzung jedes Faktors, seine Amplitude, ist ihre PlastizitÄt diesem Faktor gegenüber. Das ökologische Gesamtverhalten einer Art, ihre ökologische Valenz, kann durch ihre PlastizitÄt gegenüber den Einzelfaktoren einer bestimmten Faktorenkombination umschrieben werden. Arten, die sich den meisten Faktoren gegenüber euryplastisch verhalten, sind euryök . HÄufig wird aber das Vorkommen einer Art durch — meist biotische — Milieueinzelheiten bestimmt, die zunÄchst nicht in QuantitÄten allgemein wirkender einfacher Faktoren aufgelöst werden können, sondern die als Komplexe qualitativ durch ihr Vorhandensein oder Fehlen ökologisch wirken. Die Beanspruchung eines solchen Komplexes durch eine Art muss durch die vielfach bestehenden Sonderbezeichnungen ausgedrückt werden. Wenn solche Komplexe gleichzeitig bestimmte physiognomisch abgrenzbare LebensstÄtten charakterisieren, so kann ein derartiges ökologisches Verhalten terminologisch durch die Bindung der Art an den Biotop charakterisiert werden