Abstract
Die Selbstverständlichkeit, mit der heute von Gott als dem Einen und Einzigen gesprochen wird, erscheint zunächst als Frucht weitlaufender historischer Anpassungen und bestätigt damit – höchst unaufgeregt – die wenig verborgenen Gesetzmäßigkeiten in der Genese kultureller und semantischer Gewohnheiten. Das lässt sich für das deutsche Wort ‚Gott‘ ohne erwähnenswerte Mühe zeigen, dessen unbestrittene Abkunft von den Bedürfnissen der christlichen Germanen-Mission eindeutige Spuren der Absicht aufweist, ein ebenso konventionelles wie unbelastetes Wort zu gebrauchen, um damit einen Gott zu bezeichnen, der kein anderer sein kann, als eben nur einer.