Abstract
Tobias Vogels Beitrag über ungleiche Emittenten nimmt die Bedeutung internationaler und inländischer Wohlstandsgefälle für die Klimakrise in den Blick. Mit dem jeweiligen Wohlstandsniveau variieren der Treibhausgasausstoß, die Betroffenheit durch die Erderwärmung, die Finanzierbarkeit klimapolitischer Maßnahmen sowie die Dringlichkeit von Bedürfnissen, die durch emissionsverursachende Aktivitäten befriedigt werden. Vogel zeigt zunächst auf, wie sich Einkommensungleichheiten im Zuge der wirtschaftlichen Globalisierung verändert haben. Daran anschließend analysiert er materielle Ungleichheit anhand der Phänomene weiterhin verbreiteter Energiearmut, dem rasant steigenden Energiehunger einer wachsenden globalen Mittelschicht sowie dem anhaltend exorbitanten Emissionsniveau der in ihren jeweiligen Ländern einkommensstärksten Gruppen. Aus seinen Ausführungen schließt Vogel, dass für eine wirksame und faire Begrenzung des Klimawandels eine stärkere kontextuelle Einordnung der Klimapolitik in die internationalen und inländischen Ungleichheitsdynamiken der wirtschaftlichen Globalisierung geboten sei - und umreißt entsprechende klimapolitische Maßnahmen.