Abstract
ZusammenfassungEs ist in der Literatur weithin bekannt, dass im Gesundheitswesen auf unterschiedlichen Ebenen Allokationsentscheidungen getroffen werden. Während es auf der Makroebene um gesellschaftlich-politische Strukturfragen geht, stehen die Akteure der Mikroebene vor der Aufgabe, begrenzte Ressourcen in einer Organisation sinnvoll einzusetzen. In den ethischen Analysen der Mikro-Allokationsebene werden zumeist Entscheidungen der Healthcare Professionals thematisiert, weil sie eine unmittelbare Auswirkung auf die konkreten Patienten haben. Weniger in den Blick geraten Allokationen des Managements, welche die Rahmenbedingungen für Ressourcenzuteilungen beim Patienten betreffen. Hierbei geht es nicht bloß um den Einsatz von Sachmitteln, sondern auch um den Personaleinsatz. Das Personalmanagement ist damit in wichtige Allokationsentscheidungen eingebunden und trägt eine dreifache Verantwortung: für die Gesundheit der Patienten, der Mitarbeiter und der Organisation. Der vorliegende Beitrag geht der Frage nach, welche Aspekte der Allokationsethik aus der Sicht des Personalmanagements in einem Krankenhaus zu bedenken sind, um der dreifachen Verantwortung gerecht zu werden. Dadurch zeigt sich, dass Allokationsethik in einem Krankenhaus nicht adäquat erfasst werden kann, ohne sich mit dem Personalmanagement zu beschäftigen, da das Personal die wertvollste Ressource ist, die es in einem Krankenhaus zu allozieren gilt.