Abstract
Die Beziehung zwischen Mensch und Tier sowie die vielfältigen ethischen Fragen, die sich aus dem Umgang des Menschen mit Tieren ergeben, sind seit der Antike immer wieder auch Gegenstand philosophischen und ethischen Nachdenkens gewesen. Als eigenständige philosophische Bereichsethik ist die moderne Tierethik aber erst in den 1970er Jahren des 20. Jahrhunderts entstanden. Meilensteine waren das 1971 von Stanley Godlovitsch, Rosalind Godlovitsch und John Harris herausgegebene Buch Animals,Men,andMorals.AnEnquiryintotheMaltreatmentofNon-Humans und insbesondere das 1975 erschienene Buch AnimalLiberation von Peter Singer. 1976 erschien der von Tom Regan und Peter Singer gemeinsam herausgegebene Band AnimalRightsandHumanObligations, 1979 folgten Peter Singers einflussreiches Buch PracticalEthics, 1984 Tom Regans Buch TheCaseforAnimalRights. In Folge der von diesen Publikationen entfachten Debatte hat die tierethische Diskussion in den zurückliegenden Jahren eine beachtliche Ausdifferenzierung erfahren. Die Geschichte der Tierethik seit den 1970er Jahren ist zum einen durch eine Pluralisierung der theoretischen und methodischen Zugänge gekennzeichnet, zum anderen durch eine erhebliche Erweiterung des thematischen Spektrums. Inzwischen liegt eine Reihe von Sammelbänden und Einführungen vor, die einen Überblick über die neuere tierethische Debatte geben.