Abstract
Anknüpfend an den Beitrag von U. Steinvorth in Heft 1/1980 wird die Auffassung vertreten, daß die moderne allgemeine Wissenschaftstheorie bisher keine überzeugende Antwort auf die Frage nach dem Status der Politischen Wissenschaft und ihrer theoretischen Erzeugnisse gegeben hat. In diesem Beitrag wird in Auseinandersetzung mit Steinvorth u. a. hervorgehoben: Analog zu der These, daß in der Politik Vernünftigkeit nicht auf Rationalität reduziert werden darf, ist es weder möglich noch wünschenswert, für alle spezifischen politischen Wertungen einen Erklärungstyp zu begründen oder als verbindlich vorzuschreiben. Die Wissenschaftstheorie muß sich in bezug auf die Frage nach dem Status "politischer" Theorien mit einem Theorietypus beschäftigen, der ein neues Abgrenzungskriterium voraussetzt, nämlich einen spezifischen Satz von Prinzipien und Regeln zur Konstruktion politikwissenschaftlicher Theorien.