Abstract
Es soll die These begründet werden, daß die Suche nach Wahrheitskriterien als philosophische Anstrengung sinnlos ist, weil einerseits mit Wahrheit ein Absolutheitsanspruch der Erkenntnis erhoben werden muß, andererseits aber ein solcher Anspruch mit Hilfe von Wahrheitskriterien nicht eingelöst werden kann. Die Begründung faßt den spezifischen Geltungscharakter des Wahrheitsanspruchs und einen unausweichlichen Regreß bei Wahrheitsfragen als geeignete Hinweise auf, daß und wieso Wahrheitskriterien logisch unmöglich sind; daß und wieso die Erkenntnispraxis darunter keinen Schaden erleidet; daß und wieso Wahrheit als die regulative Rolle verstanden werden soll, welche der Wahrheitsanspruch in der Erkenntnis hat