Abstract
In dem Beitrag wird durch einen Vergleich der Methodenkonzeptionen von Peirce und Vico untersucht, welche Bedeutung der Kreativitat bei wissenschaftlicher Forschung und neuen Entdeckungen zukommt. Bei Peirce ist in diesem Zusammenhang das von ihm als Abduktion bezeichnete Schlußverfahren relevant, dem die besondere Funktion zukommt, die Entdeckung neuer Dinge zu bewirken. Durch einen Vergleich mit Vicos ars critica, bei der Topik und Kritik ineinandergreifen, lassen sich analoge Strukturen aufweisen. Die Betrachtung der jeweiligen Methodenkonzeption unter dem Aspekt der Kreativitat, wobei der systematische Kontext mitberücksichtigt wird, erlaubt durch eine gegenseitige Erhellung der Verfahren eine genauere Beurteilung des funktionalen Stellenwerts.Im Anschluß an den Vergleich werden die wichtigsten Kritikpunkte am Abduktionsverfahren diskutiert und der Versuch unternommen, zu einer Differenzierung hinsichtlich der Bedingungen zu gelangen, die methodologisch für Kreativität von Relevanz sind und derjenigen, die den Bereich der Methodik überschreiten