Abstract
Unser Beitrag versucht den Widerhall gewisser Husserlscher Begriffe und Fragestellungen in den frühen Freiburger Vorlesungen Heideggers zu verfolgen. Zu diesem Zweck wird vornehmlich der Begriff Bekundung in Erwägung gezogen, den Husserl im zweiten Buch seiner Ideen anführt, und den Heidegger seinerseits, in seiner Freiburger Vorlesung Grundprobleme der Phänomenologie , prägnant einsetzt. Diesem Begriff wird sowohl in Husserls Lehre zur Konstitution der Materialität und der kausalen Realität, als auch in seinen Untersuchungen zum personalen Selbst nachgegangen, wobei eben die Spannungen zwischen diesen beiden Perspektiven mit Nachdruck betont sind. In weiterer Folge soll gezeigt werden, dass Heideggers Gebrauch desselben Begriffes, im Zusammenhang seiner Freiburger Vorlesung des WS 1919/20, in etlichen Hinsichten als ein Versuch angesehen werden kann, gewisse Bedenken des Husserlschen Ansatzes zu lösen. Damit soll zugleich ein Einblick in die konkrete Arbeitsgemeinschaft des Freiburger phänomenologischen Kreises, in den frühen zwanziger Jahren, gewonnen werden