Abstract
Die betriebliche Leistungsprogrammplanung legt die Fallklassen, die Patientenzahl pro Fallklasse sowie die Fachabteilungen eines Krankenhauses fest. Der vorliegende Artikel untersucht die Auswirkung unterschiedlicher Zielsysteme auf das Leistungsprogramm. Hierzu wird ein Modell der Linearen Programmierung entwickelt und für Zielfunktionen (z. B. Gewinnmaximierung, Bedarfsdeckung, Gewinnmaximierung unter Nebenbedingungen, Risikominimierung) berechnet. Es zeigt sich, dass ein gewinnmaximales Leistungsprogramm zu einer Selektion von Fallklassen führt, so dass eine umfassende Versorgung nicht mehr gewährleistet ist. Diese Zielfunktion ist folglich nur zulässig, falls ein Versorgungsverbund unter Aufrechterhaltung des Sicherstellungsauftrages existiert. Ethische Erwägungen, wie z. B. die Aufrechterhaltung besonderer Abteilungen (z. B. Neonatalintensiv) unabhängig von ihrer Ertragslage, führen in der Regel zu einer wirtschaftlichen Schlechterstellung des Krankenhauses. Die Risikominimierung führt zu einer Standardtherapie, während eine Patientenorientierung im Rahmen der Individualisierten Therapie das Verlustrisiko erhöht und damit insbesondere für kleinere Krankenhäuser unannehmbar ist.