Abstract
Die gegenwärtige Normativitätsdebatte in der Erziehungswissenschaft hat eines erneut deutlich machen können: Das Konglomerat aktueller Theoriebildung und Forschung weist quer durch die verschiedenen Ansätze, Denkformen und methodologischen Programme unmissverständlich ein normatives Gepräge auf. Die neue Aufmerksamkeit auf die normativen Gehalte der Disziplin unterscheidet bisweilen aber in ihren Konklusionen und Vorschlägen zu wenig hinsichtlich der Pluralität von Wissensformen. Vor diesem Hintergrund werden im Beitrag – inspiriert von einigen Arbeiten früherer Normativitätsdebatten – Wissensformen entlang ihrer spezifischen normativen Ausprägungen differenziert und so zugleich normative ‚Grundstrukturen‘ der Erziehungswissenschaft freigelegt, denen vorerst – auch und gerade innerhalb der Allgemeinen Erziehungswissenschaft – nicht zu entkommen sein dürfte.