Abstract
Der Begriff der theologischen Zoologie wurde analog zur theologischen Anthropologie gebildet. Er soll die theologische Reflexion über den Menschen um eine exegetisch und systematisch begründete Verhältnisbestimmung zum Tier ergänzen. Zudem wird das Tier in seinem Eigenwert und der Wertschätzung betrachtet, die es von seinem Schöpfer erfährt, und die in den biblischen Texten zum Ausdruck kommt.Bereits die Begrifflichkeit legt nahe, dass es sich bei der Theologischen Zoologie um ein interdisziplinäres Projekt handelt, das neben naturwissenschaftlichen, insbesondere verhaltens- und evolutionsbiologischen Aspekten, auch genuin geisteswissenschaftliche Sichtweisen, Deutungen und Interpretationen dieser Erkenntnisse einschließt. Das Projekt einer ›Theologie mit dem Gesicht zum Tier‹ ist eng mit der Gründung des Instituts für Theologische Zoologie in Münster verknüpft, das unter Schirmherrschaft von Jane Goodall steht. Die konkrete inhaltliche Ausrichtung dieser neuen Form von Theologie wurde wesentlich durch das Buch DiesseitsvonEden angestoßen, das die Grundzüge einer Verknüpfung von Theologie und Verhaltensbiologie mit dem Ziel einer neuen Sicht auf die Tiere entwickelt.