Abstract
Der fundamentaltheologische Trinitätssatz: ‘In Gott ist alles eins, wo nicht die gegensätzlichen Beziehungen begegnen’, mit dem zentralen, umstrittenen ‘Filioque’ wurde auf dem Unionskonzil in Florenz definiert. Die originale Fassung dieses Satzes durch Anselm v. Canterbury wurde erst im 13.-14 Jh. theologisch zugerüstet, in den Pariser Schulen kontrovers diskutiert. Die kritische These des Thomas v. Aquin wurde in der Dominikanerschule durch die Magister Benedikt v. Assignano und Johannes de Prato mit dem vieldeutigen Begriff des ‘esse relativum’ unkritisch überliefert, so dass deren Lehrmeinung 1320 — am Vorabend des Kanonisation des Hl. Thomas — durch kollegiales Urteil der Pariser Magister der Theologie beanstandet wurde