Über die Herkunft der Trias Martyria—Leiturgia—Diakonia
Abstract
Die Trias Martyria, Leiturgia, Diakonia ist vielen als Zusammenfassung der Grundvollzüge oder auch Grundfunktionen der Kirche vertraut und geläufig. Sie wird - zu Recht - mit dem II. Vatikanischen Konzil und dessen Rezeption in Verbindung gebracht. Weniger bekannt ist aber die Herkunft dieser Trias. In dieser Weise formuliert wurde sie erstmals im Rahmen der Evangelischen Michaelsbruderschaft wohl bereits im Rahmen einer Probebrüderwoche im Jahr 1935, dann in dem Werk „Bruderschaft" von Wilhelm Stählin im Jahr 1940. Die Michaelsbruderschaft hat zahlreiche ökumenische Kontakte gepflegt, so auch zu katholischen Theologen unmittelbar vor dem II. Vatikanischen Konzil. Das ökumenische Wirken der Michaelsbruderschaft war nachhaltiger, als ihr Einfluss innerhalb der Evangelischen Kirche. Die Rezeption der Trias ist ein Beispiel für einen latenten Transfer verschütteter ökumenischer Gemeinsamkeit.The triad of Martyria, Leiturgia, Diakonia is well known as an aggregation of the basic functions of the church. It is - for good reasons - often seen in the context of the Vatican II and its reception. Less known is the origin of this triad. In the above way it was apparently first drafted at a trial week of the Evangelische Michaelsbruderschaft in 1935, later then in the 1940 book „Bruderschaft" by Wilhelm Stählin. The Michaelsbruderschaft maintained several oecumenical contacts, also with catholic theologians right before the Vatican II. The oecumenic work of the Michaelsbruderschaft was more sustainable than its influence in the protestant church. The reception of the triad is an example of a latent transfer of buried oecumenic commonality