Abstract
Der vorliegende Aufsatz widmet sich der Charakterisierung von Methoden als Bezugspunkt der Designforschung aus einer rationalitätstheoretischen Perspektive. Im Fokus steht dabei zum einen die Überlegung, wie der Einsatz von kreativen und wissenschaftlichen Methoden den Gestaltungsprozess systematisiert und rationalisiert. Zum anderen geht es darum, wie die spezifischen Qualitäten von Designprozessen etablierte Verständnisse sowohl von Wissenschaft und Forschung als auch von Rationalität als solcher herausfordern. Mit Bezug auf konkrete Beispiele für Forschungsprojekte wird die Möglichkeit erkundet, inwieweit die pragmatisch formende Verhandlung eines methodischen Vorgehens Designforschung mit der Kapazität ausstattet, einen Maßstab für selbstkritische Forschungspraxis zu aktualisieren. Es wird gezeigt, dass dieser Maßstab Implikationen für die philosophische Bestimmung gestalterischer und wissenschaftlicher Rationalität bereithält. Eine zentrale Rolle kommt dabei den externen und internen Grenzgebieten von Vernünftigkeit zu.