Abstract
In De la démocratie en Amérique beschreibt Tocqueville einen umfassenden sozialen Wandel in der amerikansichen Demokratie, der sich auch auf die Familienstrukturen und das Geschlechterverhältnis auswirkt. So beschäftigen sich nicht weniger als fünf Kapitel in De la démocratie en Amérique explizit mit Heirat, Lebenspartnerschaft und dem sozialen Rollenverständnis in der amerikanischen Gesellschaft (s. Kap. 114, 115). Tocquevilles Urteile waren für die Zeitgenossen durchaus überraschend: Nirgendwo sei die väterliche Autorität so vollständig und mit so wenig Bitterkeit verschwunden. Nirgendwo sei der gegenseitige Respekt der Geschlechter größer und nirgendwo sei die Bildung von Mädchen und Jungen weltlicher und egalitärer.