Abstract
In Tocquevilles politischer Theorie spielt die Vereinigungsfreiheit eine herausgehobene Rolle. Das unterscheidet ihn vom liberalen Diskurs seiner Zeit, in dem die Rede- und Versammlungsfreiheit debattiert werden, die Vereinsfreiheit jedoch weitgehend vernachlässigt wird. Wie Arthur Goldhammer gezeigt hat, ist Tocquevilles Argumentation zugunsten der Vereinigungsfreiheit stark von seiner Analyse des Ancien Regime geprägt, wobei er sich auf Montesquieus Verteidigung der Stände beruft und sie zugleich als ungeeignet für die Demokratie ablehnt.